In unseren Blogbeiträgen zum «#clearedtoland Erfolgsprinzip» möchten wir Dir die einzelnen Kernpunkte näher erläutern.  Die «8 Kernpunkte» sind ein Handwerkszeug aus dem Cockpit, das sich sofort zielführend in das Berufs- und Privatleben umsetzen lässt.
In dieser ersten Folge unserer Serie stellen wir Dir den Kernpunkt 1 «Make a Flight Plan» vor.
Wir wünschen viel Spass bei der Umsetzung in Deinen Alltag!

Eine gute Planung ist mehr als die halbe Miete

Eine gute Flugvorbereitung ist die Grundvoraussetzung für einen sicheren Flug. Als Privatpilotin plane ich die Route und zeichne auf der Karte Kurse, Flughöhen und Entfernungen ein. Flughöhe und Kurs pro Routenabschnitt: Alles wird genauestens definiert und geplant. Auch bereite ich den Sprechfunk – die «Voice» – vor, über die ich mit dem Tower und der Flugsicherung kommuniziere und stelle schon vor dem Abflug die nötigen Frequenzen für den Flugfunk ein. Ich berechne ausserdem das Abfluggewicht und den Treibstoffverbrauch für die geplante Strecke. Und übrigens: Die Planung sollte auch in Zeiten von GPS noch auf der Karte eingezeichnet und handschriftlich festgehalten werden.

Für Pilotinnen empfiehlt es sich, die verschiedenen «Procedures» und Abläufe im Vorfeld zu rekapitulieren und die Strecke mental abzufliegen. Auch Eventualitäten, die sich unterwegs ereignen könnten, gehören dazu.

Sie werden antizipiert, also im Kopf durchgespielt und visualisiert, um im Fall der Fälle adäquat reagieren zu können.

Und spätestens am Morgen des Abflugs wird das Wetter gecheckt und über den Start entschieden.

In der privaten Fliegerei gibt es meist kein Muss für die Flugdurchführung, ist der «Aus-Flug» meist ein reines Freizeitvergnügen.

Doch gilt für alle Flüge immer «Safety First»: Ein sicherer Flug steht selbstverständlich an oberster Stelle. «Safety First», ein Prinzip, das in der Fliegerei eine Lebensversicherung ist. So kann es sein, dass es am Ausflugstag, trotz intensivster Planung, ratsamer ist, das Flugzeug am Boden zu lassen – es kann bereits reichen, dass das Wetter schlechter ist, als erwartet. Höchste Flexibilität ist also gefragt! Auch sie gehört zum Mindset einer Pilotin: Wenn sich Rahmenbedingungen ändern, müssen Ziel und Route sofort angepasst, unter Umständen gar komplett geändert werden.


Was bedeutet der #clearedtoland Kernpunkt 1 für Dein Berufs- und Privatleben?

Okay, vielleicht fliegst Du keine Flugzeuge. Doch bestimmt bist Du laufend damit beschäftigt, Deinen Alltag auf Kurs zu halten. Der #clearedtoland Kernpunkt 1 lässt sich daher eins zu eins auf Dein Berufs-und Privatleben übertragen!

Gerade im Corona Lockdown mit den Herausforderungen des Homeschooling und Homeoffice haben viele von uns gemerkt, wie wichtig eine Tagesstruktur ist. Auf einmal waren unsere Abläufe komplett verändert, die Herausforderungen andere und wir mussten strukturieren, wie wir die verschiedenen Tasks aneinander vorbeibekommen und uns möglichst Tagesziele setzen.

Wenn Du Deine Ziele und Projekte zur Punktlandung bringen möchten, gilt das Gleiche wie in der Aviatik – eine saubere Planung ist das A und O.


«Der Strich auf der Karte»

Du planst Deine Karriere und hast ein kurz-, mittel- oder langfristiges Ziel vor Augen?

«Ziehe ebenfalls zuerst den «Strich auf der Karte» und markiere Deine «Route von A nach B». Überlege Dir, wo Dein Startpunkt, welches Deine Ausgangslage ist. Wo planst Du Deine «Zwischenlandungen» und wo liegt Dein Ziel? Wie sehen die Ziele für die Woche, den Monat, das Jahr aus und wo gibt es vielleicht Zwischenziele?


«Ausweichlandeplätze»

Eine zentrale Frage ist auch: Wo gibt es «Ausweichlandeplätze»? Mit anderen Worten: Welches sind berufliche Alternativen, wenn sich die Rahmenbedingungen unterwegs ändern und sich das Ziel nicht wie geplant – oder gar nicht – erreichen lässt.

Stelle Dir vor, Du willst den Job wechseln und es kommt Dir eine weltweite Pandemie dazwischen. Gibt es Alternativen, die Dich über einen Umweg und zu einem späteren Zeitpunkt doch noch ans Ziel führen? Oder existiert ein anderes berufliches Ziel, das als Alternativlandeplatz dienen kann?


Visualisieren

Es empfiehlt sich auch im Berufsleben, die Strecke vorher im Detail mental «abzufliegen» und zu visualisieren.

Unser Gehirn ist kein statisches, sondern ein lernendes Organ. Das heisst: Wir können es trainieren, um gestärkter und fokussierter durch unseren Alltag zu navigieren.

Das Gehirn unterscheidet nicht zwischen Visualisierung und Wirklichkeit. Du kannst Dir mit Vorstellungskraft positive Erfahrungen schaffen und abspeichern, als hättest Du sie wirklich erlebt.

Kennst Du das, wenn Du Dir vor einer schwierigen Verhandlung schon vorher mögliche Sätze zurechtlegst, die Du sagen könntest? Genauso kannst Du ein schwieriges Meeting im Vorfeld mit allen Details durchspielen. Was willst Du mitteilen, mit welchem Ziel, mit welchen Argumenten?

Eine gute Planung für die Umsetzung der eigenen Ziele und Projekte garantiert einen reibungsloseren Verlauf Deiner beruflichen Flugroute.

Dieser zeitliche Mehraufwand für die Vorbereitung und die Planung ist bei einem Flug wie im Berufs- und Privatleben ein wesentlicher Bestandteil für den Erfolg und sorgt für weniger Stress und mehr Fokus unterwegs.


Deine Crew

Auch die Zusammenstellung der Crew spielt in beiden Bereichen eine grosse Rolle. Im Cockpit wie im Berufsleben sollte das Team aus Mitarbeitenden bestehen, die mitdenken und Verantwortung übernehmen. In Zeiten der Coronakrise war es vorteilhaft, Teammitglieder zu haben, die schnell und flexibel mit einer komplett veränderten Situation umgehen konnten und die mit kreativen Ideen in der Krise neue Wege erkennen konnten. Auch für eine Privatpilotin ist es angenehm, auf dem Nebensitz eine Co-Pilotin zu haben, die mitdenkt, in Notsituationen die Nerven behält und mit der Arbeit und Verantwortlichkeiten aufgeteilt werden können.

Auch für private Herausforderungen kannst Du den #clearedtoland Kernpunkt 1 übrigens äusserst lohnenswert einsetzen. Frage Dich auch hier: Welches ist meine gewünschte Zieldestination? Wie sieht die Strecke dorthin aus? Wie will ich die Route gestalten?

Überlege Dir, wer welche Verantwortlichkeiten übernimmt, mit wem Du die Arbeit wie aufteilen möchten und welche Aufgaben konkret anstehen.

Das empfiehlt sich übrigens besonders vor der Familiengründung. Ein Punkt, der nicht im Überschwang des gemeinsamen Höhenflugs untergehen sollte. Auch hier ist es essentiell, sich vorher abzusprechen und zu klären:

Wer ist zu welchem Pensum erwerbstätig, wenn Kinder da sind? Wer steht nachts auf? Wer holt die Kinder in der Krippe ab, wenn sie krank sind und lässt dafür das Meeting mit dem CEO sausen?

Und auch: Wer übernimmt, wenn Sie mit Ihrem Partner einen freien Abend nehmen, um neben Sätzen wie «Wo steht das Auto? Wer holt die Kinder? noch einen Austausch als Paar zu pflegen?

Sei Dein eigener «Pilot in Command» in Deinem Leben, beruflich und privat!

Steuere sicher und erfolgreich auf Dein gewünschtes Ziel zu und verliere dabei Deinen «Blickpunkt am Horizont» nicht aus den Augen.

Aber vergiss auch nicht: Die beste Planung der Flugroute schützt Dich nicht vor Unvorhergesehenem (z.B. die schon erwähnte weltweite Pandemie), im beruflichen wie im privaten Bereich. Sei daher auf Deinem Flug auch auf unseren #clearedtoland Kernpunkt 2 gefasst: «Expect the unexpected».