Im Flugzeug kann in heiklen Situationen keine Notbremse gezogen werden. Ein Pilot kann auch nicht einfach schnell „rechts ranfahren“. Langes Überlegen kann Leben kosten – zu schnelles, unüberlegtes oder voreiliges Handeln aber genauso.

Schnelles Entscheiden und sicheres Handeln ist gefragt. Zögern kann lebensbedrohlich sein. Entscheidet sich ein Pilot für eine Notlandung, fokussiert er seine gesamte Konzentration und Energie auf eine sichere und wenn möglich kontrollierte Landung auf dem identifizierten Notlandefeld.
Auch wenn sich eine Entscheidung später als falsch herausstellt, gilt in der Aviatik: Keine Entscheidung zu fällen ist keine Option – weil dies zu noch grösserer Verunsicherung und Verzögerung führt mit potenziell fatalen Folgen.  

Und ob eine Entscheidung richtig oder falsch ist, wissen wir meist erst im Nachhinein. Bestes Beispiel dafür ist das «Wunder vom Hudson», als sich Captain  Chesley «Sully» Sullenberger entgegen dem Best Practice für die Landung auf dem Hudson River entschieden hat, was sich im Nachhinein als die einzige richtige Option erwiesen hat. 

Rasche Entscheidungen fällen zu können, ist auch im Beruf eine Notwendigkeit. Die Gefahr, dass wir uns von Kleinigkeiten ablenken lassen ist im Alltag gross. 

Im Airline Cockpit verwenden wir verschiedene Modelle zur Entscheidungsfindung. In den meisten Fällen das von der NASA entwickelte FOR-DEC-Modell. Sobald ein Problem auftaucht, wird nach diesem Modell gearbeitet  und ohne Emotionen und  auf Basis von Fakten gehandelt.

Das Ziel ist immer ein organisierter, strukturierter Entscheidungsprozess.

Facts  Options  Risks  Decision  Execution  Check

Ist Euch aufgefallen, dass es keinen Weg zurück von den Risiken zu den Fakten gibt?
Nachdem die Risiken diskutiert wurden, muss eine Entscheidung getroffen werden. 

Habt Ihr selbst schon mal Situationen erlebt, in denen Ihr Euch eine schnellere Entscheidung herbei gewünscht hättet? Oder in denen Ihr im Nachhinein  festgestellt habt, dass durch Zögern unerwünschte Konsequenzen eingetreten sind?  

Gute Entscheidungen zu treffen, kann im Business letztlich den Unterschied machen, ob man Erfolg hat oder nicht. 

Wir alle haben bestimmt schon verschiedenste Entscheidungen gefällt – sei es eine Ausbildung zu beginnen, sich beruflich umzuorientieren, einen Sprung ins Ungewisse zu wagen, jemanden einzustellen oder auch eine Kündigung auszusprechen oder mehr zu delegieren. 

Jeder Pilot im Cockpit verwendet den gleichen roten Faden und somit können Lösungen auf der gleichen Grundlage gemeinsam besprochen werden. 

Ein solcher roter Faden ist auch für die Arbeit von Teams – Krisenteams oder Change-Teams oder auch Projektteams sehr nützlich. 

Wenn alle Mitglieder von demselben Leitbild ausgehen, können endlose Diskussionen vermieden werden.  Wir stellen in unserer Arbeit fest, dass häufig auch kein Follow-up, also die Überprüfung, ob die Entscheidung zum gewünschten Ergebnis geführt hat, erfolgt.  Mit dem FORDEC-Modell wird man dank dem «C» Check immer ein Follow-up machen. 

FORDEC ist ein bewährtes und solides Modell. In unseren Augen ist es aber noch ausbaufähig für Unternehmen.

Und genau da setzen wir als #clearedtoland an. 

Gemeinsam mit den Unternehmen beleuchten wir deren Bedürfnisse und helfen ihnen, passende Ansätze und Lösungen zu entwickeln.

Deshalb sind wir einen Schritt weitergegangen und haben dem klassischen FORDEC den Faktor Mensch hinzugefügt und ein völlig neues Change- und Entscheidungsmodell namens «CLEAR ME FORDPEC» entwickelt. Dabei konzentrieren wir uns im CLEAR ME Teil auf den Human also menschlichen Faktor und im FORDPEC Teil auf die Organisationsentwicklung. Das «P» haben wir zusätzlich als Plan eingefügt, um es der Firma zu ermöglichen die Umsetzung einer Entscheidung auch planen zu können. Im Cockpit ist dies einfacher. Entscheidet man sich beispielsweise für eine Zwischenlandung, sind die Abläufe und Punkte bis zur Landung bereits vordefiniert. Im Unternehmen sieht das natürlich anders aus.

Das Modell basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz – es analysiert bestehende Strategien und Prozesse unter Berücksichtigung unternehmerischer und menschlicher Faktoren und ermöglicht so, dass ein Unternehmen insbesondere in Krisen- oder Change-Situationen effizienter arbeiten kann.  

Wenn Ihr mehr darüber wissen wollt, nehmt Kontakt mit uns auf. 

In Krisen- oder Change-Situationen kann ein gemeinsamer Nenner oder ein gemeinsamer einheitlicher Ansatz entscheidend dafür sein, wie man mit ihnen umgeht und auch wie man trotzdem erfolgreich ist. 

Eine systematische und strukturierte Vorgehensweise, die auf einem vordefinierten Prozess wie FORDEC basiert und unnötige Diskussionen und Unklarheiten vermeidet, erleichtert die Entscheidungsfindung. 

Keine Entscheidung zu treffen ist keine Option. 

Oft ist es auch die Angst, eine Entscheidung zu treffen, die uns lähmt. 

Entscheidungen fällen ist eine wichtige Kompetenz und Komponente, um vorwärts zu kommen. Wir fällen im Verlaufe des Tages ständig Entscheidungen. Viele davon blitzschnell und unbewusst. Oft stehen wir beruflich und auch privat unter Entscheidungsdruck, wir sind verunsichert und zögern, weil wir uns vor Konsequenzen fürchten. Eine Entscheidung zu treffen, fällt nicht immer leicht, es braucht dafür Mut und Entschlossenheit und auch das richtige Mindset bzw. die Bereitschaft, etwas Altes, Bewährtes loszulassen und sich etwas Neuem, Unbekannten zuzuwenden. Im Idealfall können wir relevante Informationen sammeln, um eine Entscheidung herbeizuführen. Wenn uns allerdings Informationen fehlen, können wir schnell in eine mentale Blockade oder Lethargie verfallen und werden somit entscheidungsunfähig. Wartet man ausserdem zu lange mit einer Entscheidung, kann es dann auch sein, dass jemand eine Entscheidung für uns fällt, die möglicherweise nicht in unserem Sinne ist. 

Wichtig ist aber auch das Bewusstsein, dass die meisten Entscheide nicht unumstösslich sind.  

Entscheidungen zu treffen ist eine wichtige Kompetenz eines jeden Mitarbeiters. Jede Unsicherheit, weil z.B. etwas unklar ist, oder die Angst vor Konsequenzen kann ein ganzes Team lähmen. 

Eine Fehlerkultur analog zur Luftfahrtindustrie und ein sauberes Debriefing können hier helfen. 

Wir werden dies im nächsten Fly’in Lunch am 20. April 2021 und Blog thematisieren, welcher dann der letzte aus der Serie «das #clearedtoland Erfolgsprinzip» sein wird. 

Wir bieten auch Keynotes, Workshops, Coaching und Consulting an. Besuchen Sie unsere Webseite oder lassen Sie sich unverbindlich zu unserem Angebot beraten für Ihre berufliche und private Punktlandung.